Montag, 20. Juni 2011

Gott etwas zutrauen

Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. (Matthäus 6,33)

Dieser Vers wurde für mich vor kurzem wieder sehr praktisch. Es ist schön, wenn solche Verse immer wieder die Chance bekommen, im Alltag praktisch zu werden. ;-)

Wir hatten unser letztes Vorbereitungstreffen vor dem Sola 2011. Die Wettervorhersage für diesen Tag besagte Regen. Ich hätte alles andere für diesen Tag gebrauchen können, nur keinen Regen. An diesem Tag mussten wir nämlich Zelte aufbauen. Wenn man ein Zelt im Regen aufbaut ist das ein bisschen für den A..., denn dann ist von vorn herein schon alles durchnässt.
Zusätzlich sollten wir an dem selben Tag Abends noch einige Zeitschriften austragen von unserem Bürgerverein, dem wir unsere Hilfe angeboten hatten. Auch dafür wäre Regen sehr lästig gewesen.

Ich beschwerte mich bei Gott, als es gegen Mittag regnete. Ich konnte dieses Wetter einfach nicht gebrauchen.

Als dann am Nachmittag die Zeit kam, rauszugehen um die Zelte aufzubauen, war der Regen weg. Es war zwar auch keine Sonne, aber das war mir egal. Wichtig war, dass es trocken war. Genau um die Zeit, wo wir fertig sein mussten mit den Zelten, fing es wieder an zu regnen. Sehr cool!

Aber wir mussten ja noch diese Zeitungen austragen gehen... Nicht so cool...

Um 17 Uhr, als wir mit den Zeitungen begonnen hatten, war es auch wieder trocken und wir konnten sogar bis 21 Uhr diese Zeitungen austragen. Erst in der Nacht fing es dann wieder an zu regnen.

Gott ist einfach gut. Er weiß, was wir brauchen. Und er steht zu seiner Zusage. Wenn wir uns zuerst um die Beziehung zu ihm kümmern und darum, sein Reich zu bauen, dann gibt er uns alles andere, was wir wirklich benötigen.

Ich hoffe, dass ich beim nächsten mal, wenn ich in so eine Situation komme, auch wieder darauf vertrauen kann und nicht wieder anfange zu zweifeln.
Immer wieder muss ich lernen, Gott zu vertrauen, dass er es gut meint und dass er einem das geben möchte, was wir benötigen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Das Glücksprinzip



Vielleicht kennst Du den Film „Das Glücksprinzip“. Wenn nicht, dann ist das ein Film, den es sich lohnt mal anzuschauen.

Kurz zur Story: Ein neuer Lehrer bekommt eine 7. Klasse und unterrichtet sie in Sozialkunde. Zum Anfang der ersten Sozialkundestunde stellt er folgende Hausaufgabe, die die Schüler das ganze Jahr über durchführen sollen: „Überlegt Euch, wie ihr unsere Welt verändern könnt – und setzt es in die Tat um.“ Diese Aufgabe ist sehr herausfordernd, besonders für Trevor, einem Schüler dieser 7. Klasse. Er nimmt sich diese Aufgabe sehr zu Herzen und er entwickelt ein Prinzip, mit dem er versuchen möchte, die Welt zu verändern. Er nimmt sich vor, 3 Personen zu helfen, die ein Problem haben und es nicht alleine lösen können. Diese 3 Personen sollen wiederum anderen 3 Personen helfen und das Prinzip „weitergeben“. Die erste Person, der Trevor weiterhelfen möchte, ist ein obdachloser Drogenabhängiger…

Mich hat dieser Film sehr angesprochen, weil es sich echt lohnt, über die Tat von Trevor nachzudenken.

Vor kurzem las ich die Bibelstelle aus Jakobus 2,14-26. Und als ich diesen Abschnitt gelesen habe, fiel mir dieser Film ein. In dem Film handelt Trevor zwar aus einer anderen Motivation heraus, aber er handelt, er ist aktiv, er scheut sich nicht, anderen Menschen zu helfen.

In dem 2. Kapitel von Jakobus heißt es ja, dass ein Glaube, ein Christusglaube ohne Werke ein toter Glaube ist. Ich füge hinzu „und ein egoistischer Glaube – der hofft, dass Hauptsache ICH in den Himmel komme und gerettet bin“. Ein solcher Glaube ist jedoch tot, denn er verändert nichts und niemanden.

Wenn man an Jesus glaubt und IHN sich zum Vorbild nimmt, dann hat das Früchte und Taten als Resultat bzw. sollte es haben. Aber nicht verwechseln damit, dass man Taten vollbringt und sich damit erhofft, gerettet zu werden. Dies wäre die falsche Motivation, die nicht retten kann. Zuerst muss der Glaube vorhanden sein und dann werden die Taten folgen.

In Johannes 15,5 sagt Jesus: „Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben, wer IN MIR bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von MIR könnt IHR nichts tun.“ Das drückt aus, dass wir von uns aus nicht diese Früchte und Taten bewirken müssen, sondern dass es Jesus ist, der in uns wirkt und durch uns Taten vollbringen kann. Wir müssen uns also nicht total verkrampfen um Taten zu vollbringen, wir müssen jedoch eine Beziehung zu Jesus haben und bereit dazu sein, uns von ihm gebrauchen zu lassen… Ist das nicht cool, dass Jesus uns gebrauchen möchte? Wir dürfen Taten vollbringen für Jesus…

Im Vers 16 aus diesem 2. Kapitel spricht Jakobus eine Person an, die einer anderen in Not geratenen Person nicht weiterhilft, obwohl sie die ensprechenden Mittel dazu hätte… Stattdessen wünscht sie der armen Person Segenswünsche und dass sie durch jemanden Hilfe erfährt… Das Beispiel von Jakobus wirkt da mit sehr viel Ironie beschrieben...

Als Christen sollen wir nicht nur fromme und weise Worte spenden (Jakobus 2,16), sondern wir sollen auch bereit dazu sein zu helfen und zu lindern, wenn wir die Not sehen. Tröstende und segnende Worte sind schön und gut, aber sie helfen niemandem weiter, wenn er praktische Hilfe in der Not benötigt.

Der Glaube an Jesus ist nicht mein privater Glaube, sondern er ist auch für andere da. Wir können und sollen anderen Menschen mit unseren Taten dienen, die aus dem Glauben und aus der Nächstenliebe entspringen.

Wenn wir nochmal an den Film vom Anfang denken, da lautete ja diese Aufgabe an die Schüler: „Überlegt Euch, wie ihr unsere Welt verändern könnt – und setzt es in die Tat um.“

Für uns könnten wir diesen Satz umschreiben in „Überlegt Euch, wo Gott durch Euch die Welt verändern kann – und setzt es in die Tat um.“

Es muss ja nicht sofort groß beginnen. Es kann ja auch im Kleinen anfangen. Vielleicht indem ich meine Einstellungen anderen Menschen gegenüber ändere und so den Menschen ohne Vorurteile begegne. Oder ich bete darum, dass Gott mir meinen Egoismus wegnehmen möge, damit ich einen Blick für meine Mitmenschen bekomme…

Wo möchte Gott Dich gebrauchen? Wo möchtest Du Dich von Gott gebrauchen lassen? Wo möchte Gott durch Dich Früchte bzw. Taten wachsen lassen?

Trevor lässt sich nicht abhalten, 3 Menschen Gutes zu tun. Er macht es jedoch nicht aus der Nachfolge zu Jesus heraus, sondern weil der Lehrer diese Aufgabe gestellt hat.

Sollten wir als Christen nicht umso mehr bereit sein, uns von Jesus verändern zu lassen, damit er durch uns Taten vollbringen kann? Lassen wir unsere Einstellungen und Gedanken von ihm ändern. Seien wir bereit dazu, Leuten in Not zu helfen – ganz praktisch.