Samstag, 29. Oktober 2011

Geht in die Welt...

Ich schreibe hier mal wieder ein paar Zeilen und Gedanken zu einer meiner Lieblingsstellen der Bibel: Der Missionsbehfehl.

Jesus sagt in Matthäus 28,18-20 zu seinen Jüngern, „dass sie in die ganze Welt gehen sollen, dort Jüngerinnen und Jünger machen sollen, sie taufen sollen, und diese lehren sollen“, damit sie mehr aus der Bibel erfahren und lernen sollen. Dieser Missionsbefehl ist schon ca. 2000 Jahre alt und wird heute noch immer praktiziert.

Doch was bedeutet das für uns heute?
Meiner Meinung nach bedeutet das nicht nur, als Missionar nach Patagonien zu gehen, und es bedeutet auch nicht nur, dass man mit der Kirche irgendwelche missionarischen Einsätze in der Stadt machen soll. Klar, das gehört alles dazu, aber das ist längst nicht alles.

Heute ist noch sehr oft das Verständnis von Kirche und Mission, dass man irgendwo hin geht, ins Ausland oder in eine Stadt, und macht dort eine Aktion. Man hofft, dass man dadurch bei einzelnen Leuten Interesse weckt, diese schließlich in die Kirche kommen und dann in die fromme Kultur irgendwie hineinwachsen werden. „Juhu, unsere Kirche wächst.“

Aber ich denke, dass dies viel zu kurz gegriffen ist. Denn das Problem dabei ist, dass die, die neu in die Kirche gekommen sind und „fromm sozialisiert“ wurden, sehr oft keine Freunde mehr haben, die Jesus nicht kennen. Zumindest oft nach ein paar Jahren. Sie tauchen in dieser frommen Szene ab und schotten sich (vielleicht auch unbemerkt) von dieser „Welt“ ab. Sie sind zwar gerettet und leben in dieser Welt (das müssen sie ja auch…) und werden später mal bei Jesus sein, aber was ist mit den vielen anderen Menschen, die Jesus noch nicht kennen? Wer geht denn zu diesen Menschen?

Überlege doch mal kurz: Wie viele Freunde hast Du, die Jesus nicht kennen? Wie viele Freunde hast Du, die Jesus kennen?

Ich kenne sehr viele Menschen (mich mit eingeschlossen!), die haben fast keine Freunde mehr, die Jesus nicht kennen. Und das wünsche ich mir, dass sich das ändert.

Ich bin der Meinung, dass dieser Satz „Geht in die Welt hinaus“ weit mehr meint, als ins Ausland zu gehen oder missionarische Aktivitäten in der Stadt zu machen.

Ich sehe es mehr so, dass man einen missionalen Lebensstil entwickelt. Missional bedeutet so viel, dass man als Christ nicht in seinem frommen „Ghetto“ lebt, sondern bereit dazu wird, sein Leben als Christ ganzheitlich zu leben. Also nicht nur am Sonntag im Gottesdienst, bei den Aktivitäten der Kirche, oder bei missionarischen Aktionen, sondern im Alltag. Da, wo man lebt, wo man arbeitet, wo man zur Schule geht, Uni,… .
Die Mission soll alle Lebensbereiche durchdringen. Die Mission soll selbstverständlich zu unserem Alltag dazu gehören.

Vertreter der „Missional chruch“ verstehen Mission auch ganzheitlich. Mission soll eine Sendung in die Welt (Land, Stadt, Wohnviertel, Nachbarschaft, Freunde,…) sein, in der Evangelisation und soziale Aktion unauflöslich miteinander verbunden sind. Sie unterscheiden sich zwar ein Stückweit und doch sind sie untrennbar miteinander verknüpft.

Ich hatte mal eine Predigt einer Pastorin gehört und sie sagte darin folgenden Satz: „Ich wünsche mir, dass jeder hier im Saal in einen Verein geht, der kein christlicher Verein ist, damit wir ein wenig von der Welt mitbekommen und mit Menschen Kontakt haben, die Jesus noch nicht kennen.

Da ist was dran! Denn so können wir diesen Menschen von Jesus erzählen und vorleben was es bedeutet, an Jesus zu glauben.
Wir müssen uns in die „Welt“ ein Stück weit integrieren (aber nicht vereinnahmen oder beeinflussen lassen!), damit wir Menschen im Alltag mit dem Evangelium (die frohe Botschaft von Jesus und dem ewigen Leben) erreichen können.
Unsere Kirchen sind sehr selten so attraktiv, dass wir uns kaum vor dem Zulauf von neuen Besuchern retten können.
Aber dennoch ist der Glaube an Jesus so sehr attraktiv und relevant für den Alltag, dass die Leute diesen Jesus kennen lernen müssen.

Es gibt gerade auch in unserer westlichen Welt so viel kaputte Menschen (auch wenn sie viel Geld haben und denken, dass es ihnen gut geht), dass sie Jesus dringend nötig haben.


In meinem letzten Eintrag auf diesem Blog (vom 22.09.2011), habe ich einen animierten Clip gepostet. Dieser drückt ein großes Stück weit aus, was mein Herzensanliegen ist. Genau das wünsche ich mir für DICH, für MICH und für unsere Kirchen.

Gott segne Dich!